Evrâd und Dua

Zu den täglichen Pflichten eines Mevlevîs gehören auch die Lesungen des Evrâds. Der Evrâd setzt sich aus Teilen des Qur’ans und Bittgebeten (Dua) zusammen und wird in der Regel morgens oder abends gelesen.

Ein wichtiger Hinweis sei es, dass die Lesungen immer im Arabischen Orginal erfolgen müssen. Eine Übersetzung der Texte mag zum Verständnis notwendig und angebracht sein, wenn man des Arabischen nicht mächtig ist, zur Lesung sind sie jedoch nicht geeignet.

Es gibt drei Arten des Evrâd:

die Bekannten sind der „Große Evrâd“ [Evrâd-i kebir] und der „Kleine Evrâd“ [Evrâd-i saghir].

Mevlevî-Evrâd

Mevlevî-Evrâd

Mevlevî-Evrâd

Mevlevî-Evrâd

Mevlevî-Evrâd

Mevlevî-Evrâd

Gedruckt am 7. dhul-hidscha 1302 H. = 16. Sept. 1885 M. in der Osmanischen Druckerei [matbaa-i Osmaniyye] in Istanbul, herausgegeben von dem Imamund Prediger der Mevlevîhâne von Kreta (Girid) Ausgabe von 1282 H. = 1866 M., Steindruck, Druckerei des Bosnevi Hadsch Muhammad Efendi, Istanbul. Kalligraph [Hattat] Mustafa Rakim Efendi Gedruckt nach einer Handschrift des Scheichs der Yenikapi [bâb-i cedid] Mevlevîhâne in Istanbul, Osman Salah-ud-din el-mevlevi ibn (Sohn des) Nasr Abd-ul-Bâkî Dede im Jahre 1299 H. = 1882 M.

 

Mevlevî-Wird

Wird-i Sigha, der Juwelen-Wird“,
gedruckt im Jahre
1378 H. = 1956 M.
in der Arabiyya Druckerei
in Aleppo in Syrien

Weniger bekannt ist der „Juwelen-Wird“ [Wird-i sigha].Es dies ist ein sehr kurzer Wird, der auch einige Übungen enthält und der insbesondere den Muhibân (das sind die Laiengeschwister) vorbehalten ist.Neben dem Evrâd gibt es noch eine Reihe von (Bitt-)Gebeten die zu verschiedenen Anlässen gelesen werden und zum größten Teil der Sunnah unseres Prophetem Muhammad [savs] entlehnt sind.
Weiterhin findet noch eine Reihe Gülbang (Rosenstimme) genannter Gebete ihre Verwendung. So gibt es zu Beispiel das Gülbang-i taam (Gebet der Speise), es ist ein Gebet welches während der Zubereitung der Speise über die Kochtöpfe etc. gesprochen wird. Erstens um den Segen (baraka) der Speise zu steigern und sie zugleich von negativen Schwingungen zu reinigen. Dieses Gebet darf nur von dem als Aschtschibaschi (Oberkoch) fungierenden Dede gesprochen werden.

Ein anderes Gebet ist das Gülbang-i sefer, eine Art Reisegebet, welches von dem Derwisch vor Antritt der Reise gesprochen wird nachdem er das übliche aus zwei Gebetseinheiten (raqaa/rekat) (niya/niyet) zur Reise gefaßt hat.

 

Für den Derwisch ist wichtig, vor allen Tätigkeiten eine entsprechende Absicht zu fassen. Erstens als Übung der Aufmerksamkeit, zweitens als Möglichkeit, die Tragweite der Handlung zu überdenken und letztendlich darin der Sunnah (der Lebensweise des Propheten Muhammad [savs]) zu folgen.