Die Üsküdar Mevlevîhâne

Die Üsküdar Mevlevîhâne ist die letzte der in Istanbul eröffneten Mevlevîhânen. Sie wurde im Jahre 1793 begründet und befindet sich in Üskudar im Bezirk Imrahor, Stadtteil Ayazma.

Der 20. Postnischin der Galata Mevlevîhâne, Numan Dede, ließ sein Privathaus renovieren und fügte ihm noch eine Semahane an. Im 19. Jahrhundert wurden weitgehende Umbauten vorgenommen, so entstand ein umfangreicher Komplex mit Küche, Wohntrakt der Derwische und des Scheichs, Semahane, Türbe (Mausoleum) etc.

Diese Mevlevîhâne wurde jedoch nie als Asitane anerkannt, obwohl sie, baulich gesehen, eine solche war. Sie behielt immer den Status einer Zawiyye und diente als „Rastplatz“ für die aus Anatolien kommenden und nach Istanbul reisenden Derwische oder umgekehrt.

Als der letzte Postnischin, Scheich Ahmed Remzi Dede Efendi [ks] [Akyürek], 1919 hierher kam, musste die Mevlevîhâne einer umfangreichen Instandsetzung unterzogen werden. Nach der Schliessung im Jahre 1925, wohnte Scheich Ahmed Remzi Dede hier noch einige Zeit. Danach waren die Baulichkeiten sich selbst überlassen und verfielen mehr und mehr.

Erst in den Jahren 1975/80 nahmen sich zwei Naqschibendi-Derwische des Komplexes an und sorgten für eine weitgehende Instandsetzung. Im Laufe dieser Arbeiten wurde das aus einer Holzkonstruktion bestehende obere Stockwerk des Haupthauses abgetragen und auf der unteren, aus massivem Stein erbauten Etage wieder aufgebaut und später als Kuranschule genutzt. Seit einiger Zeit trifft sich dort auch wieder eine offiziell geduldete Gruppe, um die Mukabele [Sema-Ritual] durchzuführen.

Trotz der durchgeführten Instandsetzungarbeiten, befindet sich das Haupthaus heute wieder in einem sehr beklagenswertem Zustand.


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